Na, kann sich noch jemand an Jamie T. erinnern? Fünf Jahre sind seit dem Release seines zweiten Albums „Kings and Queens“ ins Land gezogen und aus dem 23-jährigen Cockney-Jungspund ist inzwischen ein 28-jähriger London Lad mit Geheimratsecken geworden. Der alte Jamie spie die Lyrics nur so aus, der neue reduziert die Wörter pro Sekunde auf ein normales Maß, singt statt spuckt auf „Carry On The Grudge“. Ska- und Reggae-Einflüsse hört man auf den Tracks der neuen LP kaum noch – die gitarrenlastigen Balladen sind durch und durch melancholische Brit-Pop-Hymnen. Erfrischende Ausnahme: Single Nummer zwei, „Zombie“ kommt als Uptempo-Nummer daher, inklusive diabolischem Oldschool-Horror-Gelächter und ist jetzt schon unser liebster Halloween-Dancefloor-Hit 2014. „Cause I’m a sad sad post teen/ caught up in the love machine/ no dream, come clean/ walking like a zombie” singt Jamie hier. „Carry On The Grudge” ist seine Art der Bewältigung der Post-Adoleszenz.
